Nestlé, der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern (der mit der Übernahme der Babynahrungssparte von Pfizer gerade noch grösser geworden ist), hat eine Werbebotschaft für jedes Produkt, eine Routinemassnahme im Bereich der sozialen Unternehmensverantwortung für jeden Anlass, eine Präsentation für jeden Finanzanalysten und eine Antwort auf jede Frage, bis auf eine. Nestlé kann nicht erklären, wie sich sein Bekenntnis zu den Menschenrechten mit seiner Behandlung der Gewerkschaftsmitglieder in seiner Nescafé-Fabrik in Panjang, Indonesien, vereinbaren lässt.
Dreiundfünfzig Mitglieder der der IUL angeschlossenen SBNIP, eine Gewerkschaft, die seit Jahren für das grundlegende Recht kämpft, die Bedingungen der Beschäftigung ihrer Mitglieder bei Nestlé auszuhandeln, wurden am 5. und 6. Oktober letzten Jahres willkürlich und rachsüchtig entlassen, nachdem die Gewerkschaft eine Vereinbarung mit dem Unternehmen zur Beendigung eines Streiks wegen festgefahrener Verhandlungen unterzeichnet hatte. Nestlé hat eine unterschiedliche Erklärung für dieses Vorgehen, je nachdem, wer die Frage stellt. Niemandem wird der wahre Grund genannt: die Beschäftigten werden dafür bestraft, dass sie versucht haben, ihre Rechte in einem Land geltend zu machen, in dem solche Bemühungen bei Unternehmensbossen und Personalchefs, die es nicht gewohnt sind, dass ihre oberste Autorität in Frage gestellt wird, auf wenig Verständnis stossen.
Die IUL und ihre Mitglieder haben Nestlé nach diesen Massenentlassungen immer wieder aufgefordert, diese Beschäftigten wieder einzustellen. Nestlé weigert sich, sie wieder einzustellen.
Auf dem 26. Kongress der IUL, der am 15. Mai beginnt, wird eine neue Phase der Kampagne eingeleitet werden. Die „Wir sind die 53!“-Kampagne wird einen Nestlé Panjang-Gerechtigkeitsfonds einrichten, um den Arbeitern und Arbeiterinnen und ihren Familien zu helfen, die aufgrund der ungerechten und willkürlichen Massnahmen von Nestlé in grosse Not geraten sind.
