Die Unterstützung im In- und Ausland für den Kampf für Gewerkschaftsrechte in den Nestlé-Fabriken in Indonesien und Pakistan nimmt weiter zu.
In Khanewal, Pakistan, versammelten sich am 9. Februar Hunderte von Gewerkschaftern zur Unterstützung des Kampfes für feste Arbeitsplätze und Gewerkschaftsrechte für 246 seit langem beschäftigte Vertragsarbeitskräfte der Nestlé-Milchfabrik in Kabirwala, von denen 100 unter Anklage gestellt sind [1], weil sie ihre Rechte geltend gemacht haben. Die Kampagne hat in der Gemeinde grosses Aufsehen erregt und die Kommunalbehörden – einschliesslich des für Kabirwala zuständigen Kommissars für Arbeitsangelegenheiten – zu einem Treffen mit dem Aktionskomitee der Beschäftigten und der der IUL angeschlossenen Vereinigung der Lebensmittel-, Getränke- und Tabakarbeiter/innen (NFFBT), die den Kampf unterstützt, veranlasst.
Am 12. Februar führte Mehek Butt, die Vorsitzende der NFFBT, eine Massendemonstration der Arbeiterinnenvereinigung in Multan zur Unterstützung der Nestlé-Beschäftigten in Kabirwala an.
Am 15. Februar verlagerte sich die Aktion nach Jakarta, Indonesien, als Hunderte von Mitgliedern der der IUL angeschlossenen Gewerkschaften FSPM (Hotelverband) und SPMKB (Unabhängige Gewerkschaft Ketjap Bango, Lebensmittel) sich vor dem im Zentrum von Jakarta gelegenen Hotel Indonesia Circle versammelten und zur Zentrale von Nestlé Indonesia zogen. Die Demonstranten forderten die unverzügliche Wiedereinstellung der 53 entlassenen Mitglieder der SBNIP in der Nescafé-Fabrik von Nestlé in Panjang, wo sie entlassen worden waren, nachdem eine Vereinbarung mit dem Unternehmen über die Beendigung des Streiks im Oktober unterzeichnet worden war [2].
Am selben Tag, dem 15. Februar, bekundeten Gewerkschaftsaktivisten in New York ihre Solidarität mit den Nestlé-Arbeitern und-Arbeiterinnen in Panjang und Kabirwala vor der Nespresso-Edelboutique in Manhattan, New York. RWDSU-Aktivisten verteilten Flugblätter an die Kunden und sprachen mit dem Nespresso-Manager, wobei sie Nestlé aufforderten, die unfair entlassenen Gewerkschaftsmitglieder in Indonesien wieder einzustellen und aufzuhören, die Gelegenheitsarbeitskräfte in Kabirwala zu kriminalisieren, und Verhandlungen über ihre Beschäftigungssituation aufzunehmen.
Zwei Tage später, am 17. Februar, bekundeten australische Gewerkschafter ihre Solidarität, als Mitglieder der der IUL angeschlossenen National Union of Workers, die in der Nestlé-Fabrik Uncle Toby’s in Wahgunyah, Victoria, arbeiten, eine Protestaktion vor der Fabrik veranstalteten und an Nestlé die gleichen Forderungen stellten, die jetzt in aller Welt laut werden.
Am 20. Februar schlossen sich in Panjang 3 unabhängige Lebensmittelgewerkschaften der SBNIP und Angehörigen der entlassenen Arbeiter zu einer Kundgebung an, bei der Demonstranten die Fabrik von 9:00 bis 14:00 Uhr umringten, um dem Unternehmen die Botschaft zu vermitteln, dass die entlassenen Gewerkschaftsmitglieder und ihre Angehörigen sich weigern, auf ihre Rechte zu verzichten.
Am darauffolgenden Tag ging die Demonstration in Panjang weiter, als 300 Gewerkschafter erneut die Fabrik umringten und bis 16:00 Uhr demonstrierten. Zur gleichen Zeit demonstrierten Hunderte von FSPM-Arbeitern und- Arbeiterinnen im Zentrum von Jakarta und zogen zur Nestlé-Zentrale, wobei sie „Stoppt Nespressionen! Stellt die 53 Beschäftigten der Fabrik in Panjang wieder ein! Erkennt die Gewerkschaftsrechte an und respektiert sie! skandierten.
Der Präsident der FSPM, Budi Triyanto, rief der Menge zu:“ Bald werden alle wissen, dass Nestlé, der grösste Lebensmittelkonzern der Welt, seine Beschäftigten schlecht behandelt. Jede Tasse Nescafé enthält Verletzungen der Gewerkschaftsrechte, Gewerkschaftszerschlagung und die zerstörte Zukunft der Kinder der Arbeiter und Arbeiterinnen.“
