Am 26.-28. Oktober wird das Internationale Netzwerk der Hausangestellten (IDWN) seinen ersten Kongress veranstalten und den Übergang von einem Netzwerk zu einem formellen internationalen Bund vollziehen. Eines der zentralen Themen auf der Tagesordnung des Kongresses ist das Organising. Die Annahme des IAO-Übereinkommens 189 über menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte war ein ungeheurer Ansporn für die Hausangestellten, sich zusammenzuschließen und für ihre Rechte zu kämpfen.
Neue Hausangestelltengewerkschaften sind gebildet und bestehende verstärkt worden, und die gegenseitige Unterstützung und Solidarität durch die regionalen und internationalen Netzwerke haben dazu beigetragen, ihrer kollektiven Stimme und Stärke mehr Gewicht zu verleihen. (Mehr findet sich auf www.idwn.info [1], www.wiego.org [2].)
Bisher haben 10 Länder das Übereinkommen 189 ratifiziert: Bolivien (15/04/13), Deutschland (20/09/13), Guyana (09/08/13), Italien (22/01/13), Mauritius (13/09/12), Nicaragua (10/01/13), Paraguay (07/05/13), Philippinen (05/09/12), Südafrika (20/06/13), Uruguay (14/06/12). Andere haben arbeitsrechtliche Vorschriften für Hausangestellte eingeführt oder die bestehenden Vorschriften verbessert, wie Argentinien, Brasilien, Bahrain, Sambia, Singapur, Thailand und Venezuela.
Trotz der stetigen Fortschritte bei der Organisierung von Hausangestellten und bei der Ratifizierung des Übereinkommens 189 bleibt noch ungeheuer viel zu tun. Viele Millionen von Hausangestellten sind nicht angemeldete oder papierlose Wanderarbeitskräfte, die missbräuchlichen und feudalen Arbeitgebern schutzlos ausgeliefert sind. Der Mehrheit der geschätzten 100 Millionen Hausangestellten weltweit – ob Migranten oder Einheimische – werden nach wie vor die grundlegenden Arbeits- und Menschenrechte vorenthalten, und 15 Millionen Hausangestellte sind Kinder.
Es ist daher dringend, dass die Gewerkschaftsbewegung als Ganzes ihre Unterstützung für die Kampagne zur Ratifizierung des Übereinkommens 189 verstärkt (www.ituc-csi.org [3]) und die Hausangestellten und ihre Organisationen in jedem Land unterstützt. Nur wenn kollektiver gewerkschaftlicher Druck ausgeübt wird, werden die Regierungen das Übereinkommen ratifizieren, und nur wenn die Hausangestellten sich zusammenschließen, werden sie die im Übereinkommen 189 festgelegten Rechte endlich ausüben können.