Hausangestellte organisieren sich weltweit, um gegen ihre öffentliche Unsichtbarkeit und ihre sklavereiähnlichen Arbeitsbedingungen vorzugehen, und haben ihr internationales Netzwerk IDWN jetzt in einen weltweiten Bund umgewandelt. Die Umwandlung wurde von den Vertreterinnen und Vertretern von 48 Hausangestelltenverbänden aus 42 Ländern auf dem Gründungskongress des Internationalen Bunds der Hausangestellten (IDWF) beschlossen, der vom 26.-28. Oktober in Montevideo, Uruguay, stattfand.
Während der vielen Workshops tauschten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Erfahrungen mit dem Organising und dem Organisationsaufbau auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene, der Kampagne zur Ratifizierung des IAO-Übereinkommens 189 und der Durchsetzung von Rechten, Systemen des sozialen Schutzes und Kollektivverhandlungen aus. Die im Rahmen der Workshops entwickelten Gedanken sind in den Fünfjahres-Aktionsplan eingeflossen, der am 28. Oktober einstimmig angenommen wurde.
Die Delegierten nahmen auch die Satzung des neuen Bundes an und wählten einen Exekutivausschuss, in dem jede Region eine Vertreterin hat. Die Führung des IDWN-Lenkungsausschusses, der der Kongress sein Vertrauen aussprach, wird in den nächsten fünf Jahren als Führung des IDWF im Amt bleiben: Myrtle Witbooi, SADSAWU, Südafrika, Präsidentin; Ernestina Ochoa, IPROFOTH, Peru, Vizepräsidentin; und Elizabeth Tang, Hong Kong, Generalsekretärin.
Der IDWF wird seine engen Verbindungen mit der IUL, die die organisatorische Basis für das IDWN stellte, und mit WIEGO (Women in the Informal Economy Organizing and Globalizing), das ständige Unterstützung gewährt hat, aufrechterhalten. Der IDWF wird sich um die Zustimmung der IUL-Leitungsorgane zur Einrichtung einer Sondergruppe innerhalb der IUL bemühen.
Mit Unterstützung des Organisationsausschusses, dem das IUL-Regionalbüro, die nationale Zentrale PIT-CNT und die Hausangestelltengewerkschaft SUTD angehörten, erklärte die Regierung Uruguays den Kongress zu einer Veranstaltung von nationalem Interesse. Der Kongress, der im Rathaus stattfand, wurde vom Bürgermeister von Montevideo und von Vertretern und Vertreterinnen der Regierung und der Gewerkschaften eröffnet und vom Präsidenten der Republik geschlossen. Uruguay hat als erstes Land das Übereinkommen 189 ratifiziert und verfügt über eine gut etablierte Hausangestelltengewerkschaft, eine der ersten, die eine nationale Kollektivvereinbarung ausgehandelt haben.
Unter den vielen Gästen und Moderatorinnen und Moderatoren waren Vertreter/innen der IAO, von WIEGO, IGB/IGB-TUCA, des lateinamerikanischen regionalen Hausangestelltennetzwerks CONLACTRAHO, des Global Labour Institute, des Flora Tristan-Zentrums von Peru, der Internationalen Föderation der Arbeiterbildungsverbände und von Human Rights Watch.
Weitere Informationen und Fotos vom Kongress sind auf www.idwn.info [1], www.rel-uita.org [2], www.wiego.org [3] verfügbar.